„Oft werden sie bloß en passant beachtet. Obwohl sie meist im Rampenlicht stehen. Und im Parkett kennt kaum jemand ihre Namen. Obwohl niemand auf die Idee käme, ihre Bedeutung in Frage zu stellen. Auch der Kritik sind sie in der Regel allenfalls ein, zwei Sätze wert. Und das, obwohl ohne sie Oper nicht mal eine halbe Sache wäre. LOHENGRIN, AIDA oder TURANDOT ohne Choristen? Nicht auszudenken“, schrieb Albrecht Thiemann, Redakteur der Fachzeitschrift „Opernwelt“. Und er fährt fort: „Was ginge uns Tannhäusers Unglück auf der Wartburg an, wenn die Hofgesellschaft des thüringischen Landgrafen nicht ihrem Zorn auf den Mann aus der Venushöhle in wuchtiger Vielstimmigkeit Luft machte? Und wie sollte uns die rasende Eifersucht von Verdis Otello unter die Haut fahren, wenn sie sich nicht in den klangmächtig aufschäumenden Irritationen seines Volkes als tragischer Wahn spiegelte? Ohne leistungsstarken Chor wäre es nicht weit her mit dem Kraftwerk der Gefühle.“
Chor der Deutschen Oper Berlin ...
... Opernchor des Jahres 2008, 2009 und 2010
... Preisträger des Europäischen Chor-Preises der Stiftung Pro Europa
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Tatsächlich gehört der Opernchor zu den prägenden Elementen einer gelungenen Vorstellung. Seine Mitglieder verfügen über ein hohes Maß an künstlerischer Professionalität. Abend für Abend müssen sie beweisen, dass sie in den unterschiedlichsten Stilrichtungen, Genres und – nicht zuletzt – Sprachen zu Hause sind. Diese Bandbreite hat der Chor der Deutschen Oper Berlin in den letzten Jahren in immer stärkerem Ausmaß bewiesen: Zu dem internationalen Ruf als Spitzenensemble für die Opern Wagners und Verdis hat der Chor der Deutschen Oper Berlin durch Produktionen wie Brittens PETER GRIMES und BILLY BUDD, Schostakowitschs LADY MACBETH VON MZENSK und Helmut Lachenmanns DAS MÄDCHEN MIT DEN SCHWEFELHÖLZERN seine Kompetenz für das Musiktheater des 20. und 21. Jahrhunderts bekräftigt.
Bis ein neues Ensemblemitglied alle Werke des Repertoires beherrscht, vergehen Jahre, in denen es in gesonderten Proben intensiv an das Repertoire herangeführt wird. Dabei kommt es auf der Bühne nicht nur auf die stimmliche Qualität an, sondern gefragt ist auch darstellerisches Können und die Fähigkeit, sich als Teil einer Gemeinschaft zu begreifen. Außerdem müssen sich die Chormitglieder immer wieder neuen Ideen und Arbeitsweisen der jeweiligen Regisseure und Dirigenten öffnen. Große Aufmerksamkeit beansprucht auch die vorbereitende Arbeit im Chorsaal, wo die neuen Partien studiert und geformt werden. Ziel ist es, dem Chor einen unverwechselbaren, eigenen Klang zu verleihen und ihn doch in den Zusammenhang des großen Ganzen, also des jeweiligen Werkes, einzugliedern. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass ein Opernchor, wie beispielsweise ein Orchester auch, aus lauter verschiedenen künstlerischen Individuen besteht, die dennoch erst als Ensemble auf der Bühne ihre eigentliche Wirkung entfalten.
Namhafte Chorleiter und Dirigenten haben den Chor der Deutschen Oper Berlin, einen der größten Theaterchöre der Welt, geprägt: Neben Walter Hagen-Groll, der den Chor vor fast 50 Jahren formte und aufbaute, seien hier MarcusCreed und Karl Kamper genannt. Von 2007 bis 2016 war William Spaulding Erster Chordirektor und verlieh dem Chor einen unverwechselbaren, eigenen Klang; drei Mal wurde er als „Opernchor des Jahres“ ausgezeichnet und erzielte anlässlich seines Gastspiels bei den Londoner Proms mit TANNHÄUSER einen triumphalen Erfolg bei Publikum und Presse. In der letzten Spielzeit wurde der Chor der Deutschen Oper Berlin interimistisch durch Raymond Hughes geleitet. Ab der Spielzeit 2017 / 2018 steht der Brite Jeremy Bines, bislang Leiter des Glyndebourne Festival Chorus, an der Spitze des Ensembles.
Damit die Arbeit des Opernchores der Deutschen Oper Berlin nicht nur live auf der Bühne zu erleben ist, ergänzen CD-Einspielungen und DVD-Produktionen das Spektrum dieses Klangkörpers. So wurde – um nur ein Beispiel zu nennen - unter Christian Thielemann die CARMINA BURANA von Carl Orff bei der Deutschen Grammophon herausgebracht.
Die 2013 aus den Reihen des Chores gegründete Konzertvereinigung des Chores der Deutschen Oper Berlin leistet als Botschafter der Kulturmetropole Berlin einen unverzichtbaren Beitrag für die Kultur unserer Hauptstadt. Eine erste hochrangige Aufgabe war am 4. August ein Auftritt bei den legendären Proms-Konzerten der BBC in der Royal Albert Hall in London. Hier geht es zur Seite der Konzertvereinigung des Chores der Deutschen Oper Berlin e. V.